Eine freudige Nachricht
von unserem Mitglied Michael Janowski
Die Fakten:
- Im Frühjahr 2021 wurde in der Rheingau-Taunus-Region ein Wolf ansässig.
- Inzwischen werden 2 Tiere, ein weibliches und ein männliches (Kennzeichnungen GW1798f und GW1956m) gesichtet.
- Laut Hessischem Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Wiesbaden wurden durch eine Wildkamera zwei Welpen aufgenommen. Sie dürften um die 3 Monate alt sein. Damit hätte der Rheingau eine Wolfsfamilie.
Bedeutung der Fakten in biologischer Sicht:
- Mit der Rückkehr der Wölfe wird eine ökologische Lücke geschlossen, denn diese Tierart wurde hierzulande vor etwa 150 Jahren ausgerottet.
- Wölfe sind im funktionellen Gesamtzusammenhang einer gesunden Natur von sehr großer Bedeutung. Biodiversität ist eine für die Existenz des Menschen auf dieser Erde höchst bedeutende Voraussetzung.
Bedeutung der Fakten in politischer Sicht:
- Die Rückkehr des Wolfes ist ein großer Erfolg für den Artenschutz und eine Politik der Nachhaltigkeit (Berner Konvention; Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union; Bundesnaturschutzgesetz).
Warum es diese Seite gibt
Dem Ortsverband Kiedrich geht es darum, dass
- den wohlberechtigten Interessen des Menschen-, Tier- und Umweltschutzes Genüge getan wird,
- der Umwelt- und Tierschutzgesetzgebung Genüge getan wird und
- die gerade beginnende Diskussion um die Anwesenheit von Wölfen in der Region Rhein-Main-Taunus ruhig und sachlich geführt wird.
Deshalb haben wir für Sie und uns selbst recherchiert.
Hinweis: Die Informationen dieser Seite sind den digitalen Quellen (Informationsseiten der Ministerien und Einrichtungen des Bundes und des Landes Hessen) entnommen, die wir weiter unten aufführen. Sie sind mehrfach belegt und finden in den Printmedien, die herangezogen wurden, ihre Bestätigung. Auf Wunsch senden wir gerne eine genaue Zuordnung der Belegstellen zu. Benutzen Sie bitte unsere Kontakt-Adresse.
Wissenswertes über Wölfe – 10 Probehappen
- Wölfe sind sehr intelligente Tiere mit einem bemerkenswerten Sozialverhalten, das in der freien Natur weniger hierarchische Merkmale zeigt als in Gefangenschaft, die Stress erzeugt.
- Wölfe können sich sehr gut an unterschiedlichste Lebensräume anpassen.
- Wölfe sind in der Regel überaus vorsichtig und gehen Menschen aus dem Weg.
- Wölfe nehmen über ihr Gehör und ihren Geruchssinn Menschen wahr, bevor Menschen Wölfe wahrnehmen. Wölfe meiden den Menschen.
- Wölfe lassen sich anfüttern. Angefütterte Wölfe sind gefährlich, weil sie dann Futter einfordern.
- Wölfe können sich mit Hunden paaren. Alle Hunde sind evolutionäre Nachfahren von Wölfen. Mischlingshunde sind für Nutztiere gefährlich. Die wölfischen Anteile sind auch für Kenner*innen nicht einzuschätzen (vgl. Gökalp Taylan. FR 24.04.21)
- Wölfe benutzen die Wege des Menschen, um Energie zu sparen. In ganz seltenen Fällen kommt es auf diese Weise zu Begegnungen.
- Junge Wölfe sind unerfahren und wollen spielen. Eine Kontaktaufnahme sollte unbedingt vermieden und durch lautes Auftreten abgewehrt werden.
- Wölfe leben vorzugsweise in Familien/im Rudel, aber auch alleine. Sie suchen dauerhafte Paarbildungen. Rudel umfassen in Deutschland nicht mehr als 5 -10 Individuen. Sie benötigen ein sehr großes Territorium (Habitat; 100-350 km2, je nach Nahrungsangebot). Niemals leben mehrere Rudel in einem Habitat.
- Wölfe fressen überwiegend Rehe, Rotwild und Wildschweine. Sie erlegen alte, kranke und junge Tiere. Damit sorgen sie für gesunde Bestände. Auch Kleintiere wie Mäuse gehören zu ihrer Nahrung. Nutztiere des Menschen stellen nur einen kleinen Bruchteil (etwa 1%) ihrer Beute dar. Zäune mit einer gebotenen Mindesthöhe (vgl. entsprechende Vorgaben der Bundesländer zu Fördermöglichkeiten) bieten Schutz, ebenso spezielle Herdenschutzhunde. Wölfe lernen durch Stromschläge (Elektro-Zäune), dass es für sie von Übel ist, in das umzäunte Areal einzudringen.
Wie man sich bei einer Wolfs-Begegnung richtig verhält
Dies sollte man nach Expertenrat tun
wenn man sich in einem Wald aufhält, in dem Wölfe leben:
wenn man einem Wolf begegnet:
- sich bemerkbar machen durch Reden, Rufen oder In-die-Hände-Klatschen
- sich dabei langsam und ruhig entfernen, immer mit dem Gesicht zum Wolf, ihm aber nicht in die Augen schauen
- nicht weglaufen
- wenn das Tier einem folgt, es mit Werfen von Steinen und Stöcken oder mit Pfefferspray vertreiben
wenn man einen Autounfall mit einem Wolf hatte oder auf die Folgen eines solchen trifft:
- den Notruf wählen, auch wenn das Tier noch lebt und sich vom Unfallort wieder entfernt
Dies sollte man vermeiden:
- Wölfe anfüttern
- Essensreste im Wald lassen
- mit Wölfen spielen
- Hunde frei im Wolfshabitat laufen lassen
Wo man gute Informationen herbekommt
Gute Informationen
sind zu finden in den
- digitalen Medien (Suchmaschinen,
YouTube)
- Printmedien (Zeitungen, Büchern)
zeichnen sich aus durch
- Wissenschaftsbezug
- seriösen Journalismus
- Verzicht auf reißerische Darstellung von nicht beweisbaren Geschichten
Medien, die wir empfehlen können (Beispiele)
1 Digitale Medien
Unter folgenden Internetadressen (URLs) finden Sie objektive und aktuelle Information zum Thema Wolf. Oft werden Antworten auf häufig gestellte Fragen und vor allem Tipps für das Verhalten bei Wolfsbegegnungen geboten. Diese Seiten sind übersichtlich strukturiert und enthalten viele Links zu anderen relevanten Adressen und Dokumenten.
1.2 Informationsseiten im Internet
Bundesinformationszentrum Landwirtschaft
Bundesinformationszentrum Landwirtschaft: Wolf und Weidetierhaltung – ein lösbarer Konflikt?
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Wolfsbegegnungen in der Kulturlandschaft | BMU
Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes
Die offizielle Seite der DBBW, der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf – DBBW (dbb-wolf.de)
Flyer des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Flyer_Wolf_2021.pdf (hlnug.de)
Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Wolfsmanagement | Hess. Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (hessen.de)
Hessisches Wolfszentrum
Wolfszentrum | Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (hlnug.de)
Wolfsmanagementplan des Landes Hessen
Wolf in Hessen | Wolfsmanagementplan
Mit Beobachtungen, Anliegen und Fragen kann man sich an diese Adresse wenden:
Wolfshotline des Landes Hessen
Wolfshotline, Monitoring
Tel.: 0641-200095 22, email: wolf@hlnug.hessen.de
Wolfszentrum Hessen des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie, Abteilung N, Europastr. 10, D-35394 Gießen
1.2 Videos
Der Berg der Wölfe
(1545) Der Berg der Wölfe – YouTube
Dieser Dokumentarfilm vermittelt Grundwissen über Wölfe durch die Darstellung der Kindheit und Jugend eines Wolfsrüden, der in den spanischen Bergen geboren wurde. Die Kamera begleitet zunächst das Leben des Ursprungsrudels, bis der Jungwolf dann mit einem älteren Wolf zusammen das Rudel verlässt. Es wird gezeigt, wie und was der junge Wolf vom älteren Tier lernt, bis dieses verendet. Man erlebt mit, wie der junge Wolf sich beim Versuch, in ein neues Rudel aufgenommen zu werden, ein Weibchen gewinnt, das ihm folgt und beide sich schließlich ein neues Habitat erschließen. Trotz des erzählenden Grundtons des Filmes handelt es sich um eine wissenschaftlich fundierte Darstellung. Eingeflochten werden Informationen kulturhistorischer Art, nämlich die Wallfahrer-Erzählungen, die erklären, wie der Wolf über Mythologisierung zu seinem schlechten Ruf gekommen ist.
Der Wolf ist zurück – und jetzt? Wie umgehen mit dem Wolf?
(1545) Der Wolf ist zurück – und jetzt? Wie umgehen mit dem Wolf? | doku | alles wissen – YouTube
Die Dokumentation setzt bei den Sorgen und Ängsten der Menschen an, die in Regionen leben, in denen Wölfe gesichtet werden. Exemplarisch wird auf den Fall der sog. „Stölzinger Wölfin“ Bezug genommen. Ausführlich wird die Arbeit der Fachleute beschrieben, die das Wolfsmonitoring durchführen. Nutztierhalter und Jäger kommen zu Wort, sowie die Wolfsbeauftragte für das Land Hessen Annette Jokisch.
Gefahr aus den Wäldern? Der Wolf ist zurück in Deutschland – Die Wolfsaga
(1545) Gefahr aus den Wäldern? Der Wolf ist zurück in Deutschland – Die Wolfsaga | MDR DOK – YouTube
Dieser Dokumentarfilm zeichnet die Geschichte der Wiederbesiedlung bundesdeutscher Regionen von der ersten Wölfin an nach, die im Jahr 2000 in die Lausitz einwanderte. Dabei wird der Wolf als Raubtierart vorgestellt, wobei die Forschungsergebnisse der Arbeit der beiden am LUPUS Institut tätigen Biologinnen eine nicht unbedeutende Rolle spielen, denn diese ergänzen das bisherige Wissen um wichtige Aspekte, die u.a. das Verhalten in den geografischen Umweltbedingungen der Gegenwart betreffen, die sich wesentlich von denen in früheren Jahrhunderten unterscheiden. Obwohl sich das Hauptaugenmerk des Filmes auf den Wolf als Raubtierart (der übrigens am besten untersuchten Wildtierart Deutschlands) richtet, wirft dieser auch ein Schlaglicht auf das Verhältnis des Menschen zu diesem Tier. Am Beispiel der Lausitz als dem ersten Habitat für die neueingewanderten Wölfe wird auch die Frage, ob Wolf und Mensch nebeneinander leben können, thematisiert.
Wölfe in Bayern
(1545) Wölfe in Bayern – Doku 2019 – YouTube
Dieser Dokumentationsfilm ist eine Auseinandersetzung mit der Frage, ob das Raubtier Wolf und der Mensch friedlich koexistieren können. Am Anfang steht die Forderung von Teilen der Bayerischen Bevölkerung nach Rücknahme der strengen Artenschutzgesetzgebung für den Wolf. Ausführlich kommen die Sorgen, Ängste und Forderungen einheimischer Bewohner und Nutztierhalter zur Sprache. Sie werden auf die Frage zugeführt, ob Wölfe tatsächlich eine ernstzunehmende Gefahr für Menschen darstellen. Außerdem geht der Film den Ursprüngen von Skepsis, Ablehnung und Ängsten gegenüber dem Wolf nach und erklärt historische Zusammenhänge, die für das Verständnis und die sachgemäße Einordnung der tradierten Berichte und das Hörensagen über den Wolf als den Menschen, z.B. vor allem auch Kinder gefährdendes, Raubtier von großer Bedeutung sind. Der Frage nach einer möglichen Koexistenz von Wolf und Mensch begegnet der Film in eher suchender Haltung durch die exemplarische Prüfung einer Problemlösung durch den Einsatz von Herdenhunden und schließlich durch die grundsätzlichere Hinterfragung des Verhältnisses, in das der Mensch sich selbst durch sein Selbst- und Naturverständnis zum Wolf setzt.
2 Printmedien
2.1 Bücher (Fundort: Mediathek Eltville)
Meyer, Till. Wölfe: Im Revier der grauen Jäger. WAS IST WAS. 2013.
Dieses 48-seitige Buch aus der bekannten Reihe für 8-12-jährige Kinder ist durchaus auch lesenswert für Erwachsene. Es ist sehr übersichtlich gestaltet. Jedes Unterthema wird auf zwei Seiten in gut lesbarer Sprache abgehandelt, die neben dem informativen Text auch Zusatzinformationen in Kästen, Fotografien und Grafiken enthalten. Besonders hingewiesen sei auf den Abschnitt über „Wölfe im Yellowstone-Nationalpark“ (S. 24f.), der am Beispiel der Geschichte des Reservats, in dem Wölfe zwischenzeitlich gezielt ausgerottet worden waren, gut erkennen lässt, welche ökologische Bedeutung die Anwesenheit von Wölfen in der Natur hat. Die Ausgabe, die in der Eltviller Mediathek vorrätig gehalten wird, gibt in ihren Statistiken den Sachstand von 2013 wieder.
Sigl, Dr. Angelika und Mira Meyer. Wölfe: Das neue Bild vom scheuen Jäger. Utting: Nebel Verlag, 2011.
Dieses großformatige, fast 200 Seiten starke Buch – sowohl ein Bildband als auch ein populärwissenschaftliches Essay – bietet solide Information zum Thema Wolf. Die Verfasserinnen, beide Biologinnen, informieren tiefgehend und doch gut lesbar über den neuesten Forschungsstand. So erhält man einen differenzierten Einblick in das gesicherte Wissen über diese Wildtierart, wobei Hinweise auf noch Unerforschtes nicht ausgespart werden. Auch die Sozial- und Kulturgeschichte des Wolfes wird ausführlich behandelt. Es wird durchsichtig gemacht, wie der Wolf zu seinem schlechten Ruf gekommen ist, aber auch, warum er in einigen Kulturen eine genau gegenteilige Karriere machen und zur Würde eines göttlichen Wesens kommen konnte. Der Band ist mit ausgezeichneten ganz- und doppelseitigen Fotografien und Grafiken illustriert und enthält außerdem ein Adressenverzeichnis für Wolfparks und, besonders zweckdienlich, ein umfangreiches Stichwortregister.
Beide Bücher sind in der Eltviller Mediathek zu finden. Ebenso in der Wiesbadener Stadtbibliothek. Schauen Sie auch in den Bibliotheken Ihres Wohnortes nach. Diese arbeiten teilweise mit Verbund-Bibliotheken zusammen, wo man sich digitale Versionen von Büchern ausleihen kann.
2.2 Weitere Bücher
Neben den hier im Folgenden vorgestellten Büchern halten die Bibliotheken noch andere vor. Zu diesen gehören solche, die von interessierten und z.T. sehr gut informierten und hoch engagierten Laien verfasst worden sind. Oft sind sie von einer großen Faszination geprägt, die offenbar für die Autorinnen und Autoren von der Begegnung mit Wölfen ausgeht. Manchmal ist erkennbar oder wird deutlich ausgesprochen, dass die Beschäftigung mit Wölfen gesucht wird, weil man sich durch das Studium des Wolfes Auskunft über den in manchen Aspekten artverwandt erscheinenden Menschen erhofft. Bücher, die auf Grundlage wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit der Tierart Wolf geschrieben sind, bieten gesicherte Information.
Faß, Frank. Wildlebende Wölfe: Schutz von Nutztieren – Möglichkeiten und Grenzen. Stuttgart: Müller Rüschlikon, 2018.
Erklärtes Ziel dieses Buches ist die kritische Diskussion von Fragen des Herdenschutzes. Der Autor Frank Faß, ist zwar kein Biologe, sondern Luft- und Raumfahrtingenieur, verfügt aber als Inhaber des Wolfcenter in Dörverden (Niedersachsen) über besondere Expertise. Er ist bestrebt, in der sich schnell in sich unversöhnlich gegenüberstehende Lager von Befürworten und Gegnern einer Ansiedlung von Wölfen spaltenden Debatte zwischen Bewohnerinnen und Bewohnern betroffener Regionen eine wohlbegründete „mittlere“ Position einzunehmen und konkrete Möglichkeiten zur Lösung eventuell entstehender Probleme mit Nutztieren, die er nicht leugnet, aufzuzeigen. Diese stellt er konkret und mit Foto-Beispielen vor. Hier benennt der Autor auch deutlich weiteren Erkenntnis- und technologischen Entwicklungsbedarf, wo er ihn erblickt. Außerdem bietet das Buch verhaltensbiologisches und tiermedizinisches Wissen über den Wolf und diskutiert die Bejagung. Für das Buch wurde vom Verlag ein Online-Anhang eingerichtet, in dem Literaturhinweise und Links zum Thema Wolf zu finden sind.
Gomille, Alex. Deutschlands wilde Wölfe. München: Frederking & Thaler, 2016.
Alex Gomille, der Autor dieses Foto- und Textbandes, ist Diplom-Biologe und Fotograf zugleich. Das Buch gibt mit zahlreichen hochwertigen Fotografien und gut lesbaren Texten Einblick in das Leben der Wölfe in Habitaten auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Die gut lesbaren, jeweils nicht allzu langen Texte sind in journalistisch erzählendem Stil geschrieben und enthalten wissenschaftlich fundierte Information, dokumentieren aber auch das Erfahrungswissen ausgewiesener Expertinnen und Experten, wie zum Beispiel der Wolfsforscherinnen Gesa Kluth und Ilka Reinhardt vom LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland. Ein Kapitel ist der Bedeutung des Wolfes in der Kulturgeschichte gewidmet. Ein kleiner Abschnitt der illegalen Tötung von Wölfen, die kriminalistisch verfolgt wird.
Promberger, Christoph und Barbara Promberger-Fürpaß. Faszination Wolf: Mythos Gefährdung Rückkehr. Stuttgart: Kosmos, 2010.
Auf relativ kleinem Platz (77 Seiten) vermittelt dieses Buch Grundinformation über Wölfe und deckt dabei einen weiten Bereich von Themen ab. In den Abschnitten „Mythen, Märchen und Legenden“ sowie „Der Wolf in Deutschland“ werde kulturgeschichtliche Informationen vermittelt, die erkennen lassen, wie und warum das Verhältnis des Menschen zum Raubtier Wolf sich mehrmals in der Geschichte und in bestimmten Weltgegenden geändert hat. Das Buch ist mit einem kleinen Register ausgestattet, außerdem ist ihm eine CD mit Aufnahmen von heulenden Wölfen beigefügt. Diese stammen wohl von Jean C. Roché, dessen Nachnamen auf dem Cover des Buches wiedergegeben, aber in den bibliografischen Datensätzen nicht erwähnt wird.
Eine Klarstellung, die das Buch liefert, sei ihrer Prägnanz wegen hier wörtlich wiedergegeben: „Der Wolf ist (…) weder Bestie noch Bruder, er ist ein normales Tier. Es ist falsch, den Wolf zu verteufeln oder zu romantisieren. Trotzdem kann vom Wolf eine Faszination ausgehen.“ (S. 8)
Stoepel, Beatrix. Wölfe in Deutschland. Hamburg: Hoffman und Campe, 2004.
Das Buch ist im Stil einer Reportage geschrieben und basiert auf der journalistischen Arbeit der ARD, insbesondere des NDR. Es berichtet von Wölfen und Menschen – solchen, die Wölfe mit wissenschaftlichen Methoden beobachten und pflegen, und solchen, die in den Gebieten, die Wölfe neuerdings wieder besiedeln, sich mit ihrer überraschenden Anwesenheit auseinandersetzen. Das Buch dokumentiert damit ein Stück Wirklichkeit der Auseinandersetzung zwischen Mensch und Natur am konkreten Beispiel Wolf auf dem Stand etwa der ersten 4 Jahre dieses Jahrhunderts. Es wirft auch einen Blick auf die mediale Begleitung dieses Prozesses. Dies macht seine Lektüre auch für Bewohnerinnen und Bewohner der Rheingau-Taunus-Region trotz seines Alters (Erscheinungsjahr 2004) besonders interessant.
2.3 Zeitungsartikel, die wir verwendet haben
Von Bebenburg, Pit. „Entschädigung nach Wolfsrissen: Umweltausschuss debattiert Hilfe für Halterinnen und Halter“. Frankfurter Rundschau. 25.03.2021.
Durillo, Philipp und Benedict Knab. „Alleingelassen: Was die Ankunft des Wolfs im Rheingau-Taunus-Kreis für Weidetierhalter bedeutet“. Wiesbadener Kurier. 10.04.2021.
„Gekommen, um zu bleiben? Mehrfache Wolf-Sichtung im Rheingau-Taunus: Die SPD im Kreis mahnt zur Sachlichkeit und fordert eine Expertenrunde“. Wiesbadener Kurier. 31.03.2021.
Gökalp, Taylan. „Kein Hund fürs Sofa: Wolfsmischlinge sind beliebte Haustiere, doch ihre Haltung ist nicht einfach“. Frankfurter Rundschau. 24.04.2021.
Cuntz, Christoph. „Der Wolf bleibt ein Reizthema: Neue Einrichtung soll Konflikte rund um das Raubtier mindern/Herdenschutzhunde und neue Weidezäune“. Wiesbadener Kurier. 03.05.2021.
Wurtscheid, Sonja. „Wölfe breiten sich weiter aus: Vor fünf Jahren wurde in Deutschland der erste sogenannte Problemwolf erschossen: Die Diskussion über die Tiere hält an“. Frankfurter Rundschau. 24.04.2021.
Gestaltung der Seite: Bündnis 90/Die Grünen, Ortsverband Kiedrich. Texte und Buchbesprechungen: Michael Janowski.